Heute Morgen regnete es ziemlich stark, das ist gut fürs Gemüse und auch gegen den Staub, der uns täglich einhüllte. Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Auto zum Geldautomaten, zur Tankstelle und zum Supermarkt. Es war überall wenig los: An der Tankstelle erfolgte die Bezahlung über den "Nachtschalter” und das Lesegerät für den Bezahlvorgang war in eine Plastiktüte gehüllt. Am Eingang vom Supermarkt gab es Plastikhandschuhe und einen Sicherheitsmann, der einen darauf hinwies. Ich denke, er begrenzt auch den Zugang, wenn mehr Kunden kommen. Die anderen Kunden sahen ernst aus, jedeR mehr für sich und auf Abstand bedacht, verunsichert. Die Kunst am Obststand bestand darin, den Preisaufkleber auf die Tüte und nicht auf die Einweghandschuhe zu kleben. Einige Regale waren noch leer. Es gab z.B. nur wenig Auswahl beim Wasser, dann gleich 5 Liter Flaschen. Das Trinkwasser hat hier viel Nitrat, deshalb vermeide ich es. Die Landwirte düngen hier eben genauso fleißig wie bei uns. Obst, Gemüse, Brot, Wurst, Käse & Fleisch war alles ausreichend da. Wenn ich die täglichen Zahlen vom Gesundheitsministerium sehe, weiß ich, dass das alles nötig ist. Heute fast 2000 neue Fälle gegenüber gestern, wieder ein neuer, erschütternder Rekord, fast 500 Tote bisher und genauso viele in ‚kritischem Zustand‘
Gegen Mittag kam die Sonne wieder durch, es war aber weiterhin windig. Ich las, schaute raus, saß auf der Terrasse. Was macht das hier mit mir? Seitdem ich ein Rückflugticket habe, fühle ich mich weniger ‚ausgeliefert‘, auch wenn ich das vor ein paar Tagen so nicht gesehen habe. Ich freuee mich auf zu Hause. Es ist eben etwas anderes eine Option zu haben und sie nicht zu nutzen, als weniger oder keine Optionen mehr zu haben. Ich denke, dass ich hier auf dem Reiterhof, 100 m vom nächsten Haus entfernt, sicherer vor dem Virus bin, als auf der Rückreise nach Potsdam. Da ich unter 70 und auch sonst gesund bin, mache ich mir aber wenig Sorgen vor der Infektion, nur anstecken möchte ich ja auch niemanden, sondern vielleicht in Potsdam anderen helfen, die Unterstützung brauchen. Es ‚juckt‘ in den Füßen, es ist Wetter zum Joggen, gerade weil der trockene Staub aus der Luft ist.
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