Heute früh habe ich gepackt, mich von Moni, Ueli und den Tieren verabschiedet und bin dann zum Flughafen gefahren. Es war natürlich wenig los, die Polizei war recht präsent, man überwachte den Verkehr. Seit heute darf nur noch eine Person im Auto sein, außer man hat eine Ausnahmegenehmigung.
Am Flughafen waren eigentlich nur Fluggäste für die Lufthansa und ein paar für Vueling, alle Läden zu, nur Automatenversorgung. Start um 15:35 Uhr wie geplant, Blick nach unten auf die Siedlungen durch den Dunst. Nun geht es eine Woche früher zurück, als geplant, das ist schon schade. Mit
„Stubenarrest“ war es aber keine richtige Entspannung mehr und vor allem verbunden mit der Sorge, festzusitzen. Mehr beschäftigt mich aber die Frage, ob es gelingt, die Pandemie einzudämmen und wie sich das Leben für uns alle in den nächsten Wochen und Monaten ändert. In Spanien kann man erleben, was die Privatisierung des Gesundheitssystems, gerade in der reichen Hauptstadt Madrid gebracht hat: Schlechte Qualität und viele Corona-Tote, über 800 bisher. Die taz hatte dazu heute einen anschaulichen Artikel: „¿Cómo estás, España? Gesundheitlich nicht so gut “ Ich konnte auch im Land erfahren, was eine fast vollständige Ausgangssperre bedeutet und erleben, wie schwer es ist dafür Akzeptanz zu bekommen. Wer sich nicht krank fühlt, und vielleicht auch noch im Urlaub ist, akzeptiert so eine starke Einschränkung schwer. Mein Eindruck ist, dass sich Männer schwerer tun, als Frauen, zumindest Ü50. Auf dem Flughafen drängelten die älteren Männer mehr, als die Frauen, junge Leute waren viel aufmerksamer und vorsichtiger, egal, ob männlich oder weiblich. Insgesamt stand man aber viel lockerer in der Urlauberschlange, als sonst so mit den deutschen Landsleuten.
Im Flieger nach Frankfurt hatte ich Glück, mein linker Platz blieb frei, da war es mir sogar möglich die Abstandsregel zur Seite einzuhalten. Wir flogen über Madrid, Paris und Köln. In Frankfurt ging es dann zur Passkontrolle, Schengen ist ja außer Kraft, das war auch ungewohnt. Jetzt noch nach Berlin und dann nach Potsdam weiter. Ich denke spätestens um Mitternacht liege ich im Bett bei meinem Mann.
Die Zahl der Infizierten ist seit gestern in Spanien um fast 3500 Leute gestiegen. Inzwischen sind über 800 Personen gestorben, in Deutschland liegt die Zahl Infizierten auch etwa so hoch, aber mit - bisher - weniger als 50 Toten. Es ist so wichtig, dass wir alle Verantwortung füreinander übernehmen und Abstand halten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen