Erst hörte ich gestern Nachmittag aus Brüssel, dass SN den Flugbetrieb ab Freitag einstellen würde und war froh, denn ich wollte ja Donnerstag fliegen, dann stornierten sie meinen Flug von Brüssel nach Berlin schon für Donnerstagnachmittag. Wie soll ich aus Brüssel wegkommen? Das war mir zu unsicher. Also alles wieder auf Anfang! Ich will jetzt versuchen, mit der Lufthansa zu fliegen, um irgendwo in Deutschland zu landen. Die Grenzen werden immer dichter. Eine Option ist morgen Nachmittag via FRA. Ich bin so froh, das Reisebüro in Frankfurt zu haben, das sich kümmert. Ich wäre hier etwas aufgeschmissen ohne deren Hilfe. Denn die Umbuchung zwischen den Fluggesellschaften wären für mich schwer zu erledigen, weil ich meine Rechte da nicht wirklich kenne und auch weil der Internetzugang gerade öfters schwierig ist. Es teilen sich jetzt viel mehr Leute die Bandbreite, da fühlt es sich fast so an wie in Brandenburg.
Gestern und in der Nacht hat es immer wieder mal geregnet, heute weht sehr stürmischer Wind, die Wetterapp zeigt Böen bis zu 25 m/sec an, das ist Windstärke 9. Die Spitzenwerte sollten um 13:00 Uhr erreicht sein. Ich glaube nicht, dass es gerade so stark ist, aber es fliegt schon viel rum, was nicht angebunden ist: Mülleimer, Wäscheständer, Zaunteile. Die Pferde stellen sich unter oder mit dem Po in den Wind, die Hunde liegen flach auf dem Boden. Ich sitze in der Casa und lese, schreibe mir mit Freunden und Bekannten in London, Breslau, Warschau ... überall irgendwie ähnlich: Sorgen um das eigene Wohlergehen oder das der Familie und der Freunde, Erlernen des Umgangs mit dieser Situation, die überall noch schlimmer werden wird und die Gewissheit, dass wir da eben durch müssen und können. Ich denke auch die Schülerinnen und Schüler, die gerade noch irgendwo Party machen werden erstens ruhiger, wenn es draußen wieder kälter wird und langsam auch vernünftiger, was gerade los ist und welchen Beitrag sie leisten können und müssen. So eine Lage kennen sie nicht, müssen sie genauso lernen, wie Hamsterkäuferinnen und -käufer, dass es auch morgen noch Klopapier gibt.
Das spanische Gesundheitsministerium meldet über 2500 neue Fälle seit gestern, inzwischen über 770 Tote. An der Mittelmeerküste gibt es wohl Stress mit aggressiven deutschen und britischen Urlaubern, die die Ausgangssperre nicht akzeptieren wollen ... schließlich kamen sie zum Saufen her. Einfach asozial und peinlich.
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