Nach dem Brief vom Testlabor kam bei mir auch wieder "Entdeckungslust" auf. Ich wusste, ich habe keine Infektion mitgebracht, die Temperaturen sanken nach Regen am Samstag auf angenehme 25 Grad (max) und die Fülle der Eindrücke aus Brüssel und Paris hatten sich "gesetzt".
Am Sonntag waren wir mal wieder im Berliner Tierpark im Osten der Stadt. Die Größe (160 ha) und die Parklandschaft sind "Corona-tauglicher", als der Berliner Zoo (33 ha) im Westen. Es gibt übrigens ein interessantes Buch über die Geschichte der beiden Zoos: "Der Zoo der anderen" von Jan Mohnhaupt.
Neu war für uns die bunte Bärenausstellung an der Hauptallee zwischen dem Schloss Friedrichsfelde und dem Terrassencafé. Das Alfred-Brehm-Haus (1963) ist auch seit Mitte Juli nach 2-jähriger Sanierung wieder offen. Hier kann man im Dschungel spazieren, Flughunde, bodenbrütende Vögel oder auch Krokodile treffen. Die Gehege für Sumatra-Tiger, Leopard und für die Baumkängurus sind im bzw. am Brehm-Haus neu gestaltet. Als Nächstes wird jetzt das Elefantenhaus saniert.
Am Dienstag besuchte ich das Jüdische Museum in Berlin. Dort wurde am letzten Sonntag die neue Dauerausstellung zur Jüdischen Geschichte und Gegenwart in Deutschland eröffnet. Die neue Ausstellung erzählt die Geschichte der Juden in Deutschland seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart. Nationalsozialismus und die Zeit von 1945 bis heute nehmen einen großen Raum ein. Es gibt "thematische Inseln" mit der Möglichkeit sich in Filme, Musik und Interviews zu vertiefen oder interaktive Karten zu nutzen - da freute sich die Geographin. Ich spazierte danach noch rund ums Jüdische Museum, die Michael-Blumenthal-Akademie und den Neubau der taz an der Friedrichstraße in Richtung Wilhelmstrasse zur "Topographie des Terrors" zwischen Anhalter Bahnhof, Potsdamer Platz und der historischen Stadtmitte. An der Stelle befand sich in den 1930er Jahren das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die Zentrale des Sicherheitsdienstes der SS und ab 1939 auch des Reichssicherheitshauptamtes. Es gibt ein Freigelände sowie Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors durch den Nationalsozialismus in Deutschland, vor allem in der Zeit von 1933 bis 1945. Ich war erstmalig in der Dauerausstellung. Nach dem vorherigen Museumsbesuch war ich aber etwas schlapp, ich gehe sicherlich nochmals hin. Vor dem Gropiusbau stand eine "Emmy", ein e-Scooter, mit der ich dann ein bisschen touristisch über Reichstag und Tiergarten nach Charlottenburg fuhr. Es machte großen Spaß.
Heute schlief ich etwas länger, kramte zu Hause herum - Wäschewaschen, Aufräumen und so - schrieb diesen Eintrag und freue mich über den Regen. Ich hoffe, der hält jetzt ein bisschen an, nicht nur für unsere Pflanzen auf der Terrasse. Ein schöner Tag, um im neuen Sessel zu sitzen, Tee zu trinken und zu lesen. Die nächste Reise möchte ich nächste Woche starten, es geht mit dem Zug in und durch die Schweiz, zum Teil in den berühmten "Panoramazügen". Ich habe ein INTERRAIL-Ticket (10 Reisetage in 2 Monaten) und wenn es die Corona-Lage in der Schweiz, Italien und Deutschland erlaubt, fahre ich damit noch Mitte September von Bern weiter nach Venedig.
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