Freitag, 21. August 2020

Coronatest in Berlin

Die Heimreise am Samstag war für mich recht verlässlich, Umstieg in Mannheim in den ICE und Braunschweig in den IC aus Emden. Die Umleitung des IC über Stendal statt Halt in Magdeburg und Brandenburg, wegen eines technischen Problems an der Strecke, betraf mich nicht wirklich. Der Zug war sogar etwas früher in Potsdam, als geplant. 

Am Sonntagmorgen habe ich dann das Bad im Heiligen See sehr genossen. Es ist immer wieder schön, gerade bei der Hitze. Sonntag und Montag sowie am Freitag gab es in Potsdam wieder über 30 Grad. Da ist es in der Wohnung hinter Gardinen doch auch ganz schön, es war zu warm und ich kam morgens schwer in die Gänge, weil auch die Nächte sehr warm waren. An den anderen Tagen war es ganz gut auszuhalten. Es war schön, wieder zu Hause zu sein und ich hatte auch nur ein bisschen "schlechtes Gewissen" gar nicht besonders aktiv zu sein. Am Mittwoch ging ich auch wieder morgens ein bisschen laufen, danach wieder in den See. Selbst 27 Grad sind erfrischend, die Ruhe und der Blick in den Himmel traumhaft. Am Donnerstag und Freitag räumte ich etwas auf, sogar im Keller und fuhr mit Elektroschrott zum Recyclinghof.

Ja und dann war da noch der Coronatest: Am Dienstagmorgen fuhr ich früh gegen 07:15 Uhr nach Berlin, im Hauptbahnhof hatte am Montag ein Corona-Testzentrum  eröffnet. Hier werden auch Menschen kostenlos getestet, die nicht aus den definierten RKI-Risikogebieten kommen, wie ich. Die Teststelle ist im Zwischengeschoss zur U5 in der letzten Ecke. Es arbeiten das Rote Kreuz mit der Bundeswehr und dem Labor MDI Limbach zusammen. Ich war kurz vor acht da und die einzige Kundin, etwa fünf Bundeswehrsoldaten und ebenso viele Mitarbeiter*innen des Roten Kreuzes vertrieben sich die Zeit so gut es ging. 

Die Prozedur ist nachvollziehbar, hat aber noch die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit: 

1. Formular zur Person und Reise ausfüllen: Da gibt es aber nur eine einzige Möglichkeit für die Angabe des Reiseunternehmens und des Sitzplatzes, was bei längeren Bahnanreisen und dann vielleicht auch noch aus dem Ausland zwangsläufig unvollständig wird. Man hat wohl die „Aussteigekarte“ der Bahn als Basismodell genutzt, die gilt eben für einen konkreten Zug, nicht für Reisen mit Umsteigeverbindungen. Natürlich kann man Details für die Nachverfolgung nachliefern, sollte man positiv sein, aber es sorgt erst einmal für Verwirrung. Die Datumsformate sind YYYY.MM.DD, also amerikanisch. Das wird zu Fehlern führen, wenn das automatisch gelesen werden sollte, weil das bestimmt viele nicht so genau lesen, wie ich das konnte, in aller Ruhe morgens um 0800. 

2. Theoretisch wird dann an der nächsten Station die Versicherungskarte eingelesen und ein QR-Code generiert. Praktisch funktionierte das am Dienstag nicht, die Herren von der Bundeswehr waren genervt und man trug meine Daten per Hand ein.

3. Statt eines QR-Codes bekam ich eine Nummer und mit der könne ich dann das Testergebnis nach 48 Stunden in einer pdf- Liste suchen. Diese Liste bei www.mdi-limbach-Berlin.de hat so um die 140 Seiten, eine Suchfunktion gibt es nicht auf dem Tablet, auch wenn behauptet wird „Auftragssuche im geöffneten PDF-Dokument über STRG + F“. Ich fand einen Weg über den Umweg das Dokument in Acrobat Reader hochzuladen. Nutzerfreundlichkeit geht anders.

3. Der Abstrich im Rachen war in weniger als einer Minute erledigt. Die Frau sah aus, wie man sie aus dem Fernsehen schon kennt: Ganzkörperschutz.

4. Sollte ich positiv sein, so rufen sie mich an, hieß es. Dann muss ich nicht in der Liste suchen. 

Um 08.11 Uhr saß ich schon wieder im RE 1 zurück nach Potsdam. Das Ergebnis lag bis heute Mittag, also drei Tage bzw. mehr als 72 Stunden nach dem Abstrich immer noch nicht vor, die aktuellste Liste (gerade nachgeschaut) stammte immer noch von gestern 11:45 Uhr. 


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