In der Zeit von 01.03. bis 31.10.2020 habe ich eine lange Auszeit von der Arbeit. Acht Monate frei. Ich lade dich ein, mich in dieser Zeit zu begleiten.
Mittwoch, 26. August 2020
In Potsdam und drumrum
Freitag, 21. August 2020
Coronatest in Berlin
Am Sonntagmorgen habe ich dann das Bad im Heiligen See sehr genossen. Es ist immer wieder schön, gerade bei der Hitze. Sonntag und Montag sowie am Freitag gab es in Potsdam wieder über 30 Grad. Da ist es in der Wohnung hinter Gardinen doch auch ganz schön, es war zu warm und ich kam morgens schwer in die Gänge, weil auch die Nächte sehr warm waren. An den anderen Tagen war es ganz gut auszuhalten. Es war schön, wieder zu Hause zu sein und ich hatte auch nur ein bisschen "schlechtes Gewissen" gar nicht besonders aktiv zu sein. Am Mittwoch ging ich auch wieder morgens ein bisschen laufen, danach wieder in den See. Selbst 27 Grad sind erfrischend, die Ruhe und der Blick in den Himmel traumhaft. Am Donnerstag und Freitag räumte ich etwas auf, sogar im Keller und fuhr mit Elektroschrott zum Recyclinghof.
Ja und dann war da noch der Coronatest: Am Dienstagmorgen fuhr ich früh gegen 07:15 Uhr nach Berlin, im Hauptbahnhof hatte am Montag ein Corona-Testzentrum eröffnet. Hier werden auch Menschen kostenlos getestet, die nicht aus den definierten RKI-Risikogebieten kommen, wie ich. Die Teststelle ist im Zwischengeschoss zur U5 in der letzten Ecke. Es arbeiten das Rote Kreuz mit der Bundeswehr und dem Labor MDI Limbach zusammen. Ich war kurz vor acht da und die einzige Kundin, etwa fünf Bundeswehrsoldaten und ebenso viele Mitarbeiter*innen des Roten Kreuzes vertrieben sich die Zeit so gut es ging.Die Prozedur ist nachvollziehbar, hat aber noch die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit:
1. Formular zur Person und Reise ausfüllen: Da gibt es aber nur eine einzige Möglichkeit für die Angabe des Reiseunternehmens und des Sitzplatzes, was bei längeren Bahnanreisen und dann vielleicht auch noch aus dem Ausland zwangsläufig unvollständig wird. Man hat wohl die „Aussteigekarte“ der Bahn als Basismodell genutzt, die gilt eben für einen konkreten Zug, nicht für Reisen mit Umsteigeverbindungen. Natürlich kann man Details für die Nachverfolgung nachliefern, sollte man positiv sein, aber es sorgt erst einmal für Verwirrung. Die Datumsformate sind YYYY.MM.DD, also amerikanisch. Das wird zu Fehlern führen, wenn das automatisch gelesen werden sollte, weil das bestimmt viele nicht so genau lesen, wie ich das konnte, in aller Ruhe morgens um 0800.
2. Theoretisch wird dann an der nächsten Station die Versicherungskarte eingelesen und ein QR-Code generiert. Praktisch funktionierte das am Dienstag nicht, die Herren von der Bundeswehr waren genervt und man trug meine Daten per Hand ein.
3. Statt eines QR-Codes bekam ich eine Nummer und mit der könne ich dann das Testergebnis nach 48 Stunden in einer pdf- Liste suchen. Diese Liste bei www.mdi-limbach-Berlin.de hat so um die 140 Seiten, eine Suchfunktion gibt es nicht auf dem Tablet, auch wenn behauptet wird „Auftragssuche im geöffneten PDF-Dokument über STRG + F“. Ich fand einen Weg über den Umweg das Dokument in Acrobat Reader hochzuladen. Nutzerfreundlichkeit geht anders.
3. Der Abstrich im Rachen war in weniger als einer Minute erledigt. Die Frau sah aus, wie man sie aus dem Fernsehen schon kennt: Ganzkörperschutz.
4. Sollte ich positiv sein, so rufen sie mich an, hieß es. Dann muss ich nicht in der Liste suchen.
Um 08.11 Uhr saß ich schon wieder im RE 1 zurück nach Potsdam. Das Ergebnis lag bis heute Mittag, also drei Tage bzw. mehr als 72 Stunden nach dem Abstrich immer noch nicht vor, die aktuellste Liste (gerade nachgeschaut) stammte immer noch von gestern 11:45 Uhr.
Samstag, 15. August 2020
🇫🇷 Adieu Paris
Die Entdeckungstouren durch Paris gingen am Donnerstag und Freitag weiter. Jetzt bin ich auf dem Heimweg mit dem TGV über Saarbrücken und Mannheim, dann ICE über Frankfurt (Main) und von Braunschweig mit dem „Nordsee-IC“ bis Potsdam. Alles in Allem knapp 10 Stunden für um die 1.000 km. Der TGV-Schaffner bedankt sich vorhin nach der Ticketkontrolle mit „Merci, Ellen.“
Am Donnerstag spazierte ich durch die Rue Mouffetard, eine der ältesten Straßen von Paris, hier befinden sich zahlreiche Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, drin finden sich verschiedene Restaurants, spezialisierte Lebensmittelgeschäfte, Kleider- und „Nippesläden“. Ich besuchte auch das Panthéon, das in derselben Gegend ist. Es ist die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten. Das Panthéon steht auf dem Hügel der heiligen Genoveva, geplant vom Architekten Jacques-Germain Soufflot ab 1757 als Kirche der Abtei Sainte-Geneviève, der Grundstein wurde im September 1764 von Ludwig XV. gelegt, die Fertigstellung erfolgte erst 1790, da war der Architekt Soufflot schon zehn Jahre tot. Es stellten sich Bau- und Finanzierungsprobleme ein. Kurz nach der Fertigstellung wurde die Kirche im Zuge der französischen Revolution (1789-1799) zur nationalen Ruhmeshalle umgewidmet. Während des 19. Jahrhunderts wurde das Panthéon noch zweimal umgewidmet, zuletzt 1885 wieder von der Kirche zur nationalen Ruhmeshalle der Franzosen. Im Kellergeschoss, das die gesamte Grundfläche der Kirche umfasst gibt es viele Kapellen mit Ehrengräbern, darunter Voltaire (eigentlich François-Marie Arouet, 1694- 1778), die Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) und Émile Zola (1840– 1902), der Erfinder der Blindenschrift, Louis Braille (1809–1852) und der Politiker Jean Monnet (1888–1979), der die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vorantrieb, die später zur Gründung der Europäischen Kommission führte. Als erste Frau wurde 1907 Sophie Berthelot mit ihrem Mann, dem Chemiker und Politiker Marcelin Berthelot, beigesetzt, ein „Deal“ in Verbindung mit der Beisetzung des Gatten. Die erste Frau, die in Anerkennung ihrer eigenen Leistungen im Panthéon beigesetzt wurde, war Marie Skłodowska Curie (1867-1934), weitere Frauen sind Geneviève de Gaulle-Anthonioz (1920-2002) und Germaine Tillion (1907-2008), die beide in der Résistance kämpften sowie die ehemalige französische Ministerin und Präsidentin des Europäischen Parlaments, Simone Veil (1927-2017). Die meisten „Ehrengäste“ kommen erst längere Zeit nach ihrem Tod ins Panthéon, so wurde Alexandre Dumas erst knapp 130 Jahre nach seinem Tod im Jahr 2002 umgebettet. Andere wurden wieder ausquartiert, wie der Politiker Honoré Gabriel Victor de Riqueti, Marquis de Mirabeau (1749-1791), der während der französischen Revolution politisch aktiv war und dann 1794 wegen seiner Verbindungen zum Königshof Ludwigs XVI. in Ungnade fiel. Im Panthéon findet sich auch das 67 m lange foucaultsche Pendel, mit dem 1851 der Nachweis der Erdrotation gelang, aber eben nicht sein Erfinder, der Physiker Léon Foucault. Er ruht auf dem Friedhof Montmatre. Am späteren Nachmittag erklomm ich vom Hotel aus den Montmatre und stieg auf Sacré-Cœur, wie schon am Vortag zog wieder Regen auf, die Temperaturen in der Stadt werden erträglicher. Die Basilica im neobyzantinischen Stil wurde zwischen 1875 bis 1914 erbaut und erst nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1919 geweiht.Am Freitagmorgen hatte ich für 09:45 Uhr ein Ticket für die Katakomben von Paris, dem größte Beinhaus der Welt. Ursprünglich wurde hier in unterirdischen Stollen über einen Zeitraum von 2.000 Jahren Kalkstein abgebaut, der für den Häuserbau verwendet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so knapp 300 Kilometer Tunnel unter der Stadt, was im 18. Jahrhundert aufgrund der fehlenden Stabilität des Unterbodens zu ersten Problemen und Hauseinstürzen führte.
Die „Inspection Générale des Carrières“ ist bis heute für den Umgang mit den Bergbaufolgen verantwortlich. In den Katakomben liegen u.a. die Knochen von insgesamt 6 Millionen Menschen, die im 18. Jahrhundert von überfüllten Friedhöfen hierher umgebettet wurden, es herrschten Hungersnöte und Seuchen. Während der französischen Revolution wurden einzelne Stollen als Versteck genutzt, die Deutschen nutzten Stollen als Bunker. Man kann heute etwa 2 km unterirdisch entlang der Grabstätten gehen. Es war nützlich den Audioguide für Hintergrundinformationen zu haben, bei um die 14 Grad sind die Katakomben auch ein Sommerziel, wenn auch etwas makaber. Von den Katakomben machte ich mich später auf in Richtung Ille des Cignes, eine künstliche Insel in der Seine, südlich des Eiffelturms. Hier steht eine Replik im Maßstab 1:4 der New Yorker Freiheitsstatue des Pariser Bildhauers Auguste Bartholdi, sie am 4. Juli 1889 durch den damaligen französischen Staatspräsidenten Marie François Sadi Carnot. Am Einweihungstag feierte Frankreich den hundertsten Jahrestag des Sturms auf die Bastille (14. Juli 1789) und die USA den Unabhängigkeitstag (4. Juli 1776). Der Erbauer Bartholdi protestierte gegen die östliche Ausrichtung der Statue, deshalb drehte man sie im Mai 1937 in Richtung Westen. Was ich auf der ruhigen Insel nicht gesehen habe waren Schwäne (cignes). Ich schaute noch bei Notre-Dame De Paris, der lieben Frau von Paris, vorbei. Die Kathedrale des Erzbistums Paris wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet. Sie brannte 2019 teilweise ab und wird gerade originalgetreu wieder aufgebaut. Die beiden Türme aus Naturstein sind 69 Meter hoch und sehen aus der Ferne recht unbeschadet aus. Am 130 m langen, 48 m breiten und 35 m hohen Kirchenschiff sieht man deutlich die Schäden. Mehr zufällig fand ich das „Mémorial des Martyrs de la Déportation“ am östlichen Ende dder Île de la Cité, eine Gedenkstätte in einer Krypta mit 200.000 Kristallspitzen bedeckt, die die Opfer der Deportation symbolisieren. Die Wände sind mit Auszügen aus Gedichten und Zitaten geschmückt. Das Projekt wurde vom Architekten Georges-Henri Pingusson realisiert und am 12. April 1962 vom damaligen französischen Präsidenten, Charles de Gaulle, eröffnet.Die schlechten Nachrichten am Freitag in Frankreich waren, dass Marseille und Paris zu „roten Zonen" in der Covid-19- Pandemie wurden und die britische Regierung beschlossen hat, dass Einreisende aus Frankreich ab Montag 14-Tage in Quarantäne müssen. Es gibt ein Zeitfenster von 48 Stunden, um ohne Quarantäne nach UK einzureisen, schnell waren alle Zugtickets weg, die Fähren voll. Das trifft die britischen Urlauber oder französische Arbeitnehmer in UK genauso unerwartet, wie es die Deutschen Urlauber trifft, die gerade in Spanien (außer Kanaren) Urlaub machen. Die Hoffnung auf „Normalität" platzt und die Absurdität der Werbung für den Sommerurlaub im EU-Ausland wird deutlich. In Paris liegt die Infektionsrate bei 62/100.000 in der letzten Woche, steigende Quoten gerade bei Jugendlichen und Menschen unter 40 überall im Land, vor allem in den Großstädten.
Mittwoch, 12. August 2020
🇫🇷 Vous-êtes Belge, Madame?
Montag, 10. August 2020
🇧🇪 Fotos aus Brüssel 📷
Sonntag, 9. August 2020
🇧🇪 La canicule 🥵
Auch in Brüssel ist jetzt Sommer, die Sonne brennt und es ist um die 30-35 Grad heiß. Zum Glück ist es meist eine trockene Hitze mit um die 25% Luftfeuchte und nicht das Gewitterwetter, das es im Juli/ August hier auch über Tage und Wochen geben kann. Heute Morgen gab es ein leichtes Gewitter und sogar Regen, in Etterbeek ein paar Tropfen, in St. Gilles wurden gleich wieder die Bürgersteige geflutet. Es war 1-2 Stunden tropisch unangenehm, dann ging es wieder.
Am Mittwoch habe ich das Haus der Europäischen Geschichte im Parc Leopold besucht. Das Museum geht auf eine Initiative des Europäischen Parlaments zurück und wurde 2017 eröffnet.Angesichts der Wettervorhersage fürs Wochenende- Sonne satt - machte ich mich dann am Freitag auf an die Küste: Ich fuhr mit dem Zug früh morgens nach Oostende, dann mit der Küstentram nach Bredene und spazierte am Ufer entlang rund 14 km bis Blankenberge. Die Küstenorte sind nicht schöner geworden, wie schrieb ich schon 2000: „Die belgische Küste ist ziemlich hässlich, was die Bebauung angeht. Eine Vielzahl 5 bis 8-stöckiger Apartmenthäuser bilden eine fast geschlossene Front von einem Ort zum anderen. Da hilft nur: Blick zum Meer und nicht umdrehen.“ Natürlich war es voll in der Nähe der Orte und es gab alles was schnell ist und Krach macht zu erleben: Jetski, Wasserski, Speedboote. Wie in vielen Ländern macht man eben auch in Belgien mehr Urlaub im eigenen Land. Zwischen Bredene und De Haan, zwischen De Haan und Wenduin und dann bis zur Hafeneinfahrt von Blankenberge war es ruhiger. Zum Glück fuhr die kleine Fähre, die Leute für 1 € über die Hafeneinfahrt in Blankenberge bringt und einem damit 20 Minuten langweiligen Fußweg ums Hafenbecken erspart. In Blankenberge war es dann auch wieder voll. Die Menschen strömten in Massen vom Bahnhof, als ich mich gegen 15 Uhr wieder auf den Rückweg nach Brüssel machte. Ich hörte, es habe am Freitag noch richtig Krawall in Blankenberge gegeben, so dass der Ort für Tagesgäste am Wochenende gesperrt wurde, ich habe also wieder alles richtig gemacht.
Auf der Zugfahrt fiel mir auf, dass es inzwischen viel mehr Solarzellen auf den Dächern gibt und dass viele Bahnhöfe modernisiert wurden, so Brüssel-Nord, Brügge und Gent, in Blankenberg ist der Bahnhof in ein neues Hotel integriert worden. Die vier Feinde der Bahn - Frühling, Sommer, Herbst und Winter - schlugen auf dem Rückweg zu, Verspätungen in Brüssel wegen technischer Probleme. Abends bekam ich dann endlich Moulles-Frittes an der Place St. Catherine, dem ehemaligen Fischmarkt von Brüssel.
Am Samstag bin ich im Arboretum in Tervuren spazieren gegangen. Welch eine schöne Entdeckung! Das geographische Arboretum ist von 1902 an unter Leitung des ehemaligen Konservators des Nationalen Botanischen Gartens in Meise und Professor an der Freien Universität Brüssel, Charles Brommer, angelegt worden. Es umfasst eine Fläche von ungefähr 100 ha und weist 460 verschiedene Baumarten auf. Die einzelnen Baumgruppen sind nach ihrem geographischen Ursprung angepflanzt und nicht nach ihrer biologischen Verwandtschaft, jede Parzelle bildet also einen kleinen Wald verschiedener Arten, die für eine jeweilige Region repräsentativ sind. Der Spaziergang kann also - wie im botanischen Garten in Berlin - eine Weltreise von Kalifornien bis nach Alaska mit einem Abstecher über die Anden sein. Leider fehlte mir da die Fachkunde und die Informationen zu den einzelnen Parzellen, schön war es trotzdem. Das Arboretum liegt im Kapuzinerwald, einem Buchenwald, der zwischen 1875 und 1880 in nordöstlicher Verlängerung des Forêt des Soignes angepflanzt wurde. Mehrere beeindruckende Buchenalleen verbinden die Parzellen. Heute traf mich zum Kaffee am Markt in St. Gilles und wir spazierten nachher zur Place Jeu des Balles mit dem Trödelmarkt. Auf dem Heimweg machte ich noch eine Fahrt im Riesenrad am Justizpalast mit gutem Blick über die Stadt.Was sich übrigens seit den Terroranschlägen am 22. März 2016 nur gering verändert hat ist die Militärpräsenz auf den Straßen. Heute früh, als ich im Park laufen war, rückten die LKW mit Soldaten aus in die Stadt, sie patrouillieren mit Gewehr im Anschlag weiterhin auf den Straßen im Europaviertel und in der Innenstadt.
In den Jahren 2000/2001 gab es noch ein paar lustige Geschichten in meinem damals neuen Brüsselleben: „Die Abluft aus der Küche wird offensichtlich in die Decke geblasen. Sie kommt in meinem Bad und in der Wohnung darüber an (...) nun ist seit ca. 4 Wochen die Decke im Bad geöffnet und man versucht, dem Problem auf den Grund zu gehen, aber irgendwie ändert sich nichts. Die Handwerker haben mühsam an 2 (!) Tagen eine neue Zwangsentlüftung im Bad installiert, die Badezimmerluft wird nun also auch noch aus dem Bad in die Decke geblasen - mir ist unklar, was das soll, denn es gibt offensichtlich keinen richtigen Kaminanschluss... c'est belge, sagt der Kenner. (...) Die Geschichte mit der Abluftanlage ist ziemlich ins Stocken geraten, es tut sich seit einiger Zeit nichts mehr. Ich koche, George leidet und die Handwerker sind spurlos verschwunden. Die Decke im Bad ist weiterhin teilweise offen. Dafür gibt es eine neue Waschmaschine im Keller. Die alte brauchte Ewigkeiten, um zu waschen und schleudern tat sie auch nicht richtig. Ich habe es dem Vermieter gesagt und es brauchte einige Gespräche, bis er einsah, dass ich weder zu blöd noch ungeduldig bin, die Maschine richtig zu bedienen und dass sich die anderen nur deshalb nicht beschweren, weil sie schon gar nicht mehr hier waschen. Die neue Maschine ist jedoch breiter, als die alte und so passte sie eigentlich nicht die Kellertreppe hinunter. Daraufhin wurde die Mauerecke an der Kellertreppe kurzerhand auf Diät gesetzt. Die Handwerker verschlankten sie mit ein paar beherzten Schlägen, man machten passend, was nicht passend war.“ oder die Sache mit den Parkuhren damals „Also mit den Parkuhren in unserer Straße ist es so: Die sind eigentlich nur so da. Sie stehen da, keiner füttert sie, die meisten sind auch kaputt, aber man kann das Fahrrad anschließen oder auch dagegen rennen. Nur die Fremden glauben, dass man hier überall nicht kostenlos parken darf und versuchen immer wieder einmal, Geld einzuwerfen, was meist misslingt. Heute morgen kam ich aus dem Haus und es stand wieder ein "Fremder" vor der Parkuhr und inspizierte sie. Er sah klar und deutlich, dass das Geldfach aufgebrochen war. Er hätte auch sehen können, dass keine andere Uhr in Betrieb war, aber er stocherte mit seinem Geldstück an der Uhr herum. Ich versuchte, ihm klarzumachen, dass es nicht nötig sei, es weiter zu probieren. Er schaute mich verwirrt an und stocherte weiter. Als ich nach 30 Minuten zurückkam, war er dann doch verschwunden, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“ Heute kostet das Parken überall richtig viel Geld und man zahlt modern per SMS.