Freitag, 24. April 2020

Wanderung um Gerolstein 🥾

In den ersten Tagen bin ich meist täglich in der direkten Umgebung von Rockeskyll herumspaziert oder -gerannt, mal zusammen mit dem „Hund des Hauses", mal ohne. Ich genieße die bewaldeten Abschnitte, die Wiesen und die Fernblicke über die Eifel jedes Mal.

Am Donnerstag bin ich in Pelm zu einer längeren Tour über Gerolstein zur Kasselburg aufgebrochen, insgesamt gut 17 km. An der Bahnstrecke vor dem Bahnhof Gerolstein gibt es einen Lokschuppen vor allem mit alten „Ferkeltaxen“, aber auch mit einem „Rheingold" -Waggon, den man mieten kann.

Danach ging es den Berg hoch zu den „Gerolsteiner Dolomiten“, ehemalige Riffe eines subtropischen Meeres, das sich hier vor rund 400 Millionen Jahren befand. Felsbrocken mit den Namen „Munterley“ und „Hustley“ ragen auf und man hat von ihnen einen wundervollen Fernblick in das Tal der Kyll und darüber hinaus. Die Felsregion  war wohl schon früh besiedelt, auch die "Buchenloch-Höhle", ausgewaschen im Kalkgestein, an der ich vorbeigekommen bin. Sie entstand wohl vor 1,8 Millionen Jahren aus einem Riss im Gestein und wurde in der Jungsteinzeit vor 300.000 Jahren von Menschen genutzt.
Die "Papenkaul", eine Viertelstunde weiter, ist ein vor 10.000 Jahren erloschener Vulkan. Der Krater ist jetzt mit Wiese bedeckt. Am Rand steht ein sehr schöner hölzerner Liegestuhl. Weiter ging es zum „Juddekirchof “, einem gallo-römischen Tempelbezirk, der im Jahre 124 n. Chr. von Marcus Victorius Pollentius zu Ehren der Göttin Caiva errichtet worden ist. Im 6. Jahrhundert soll er von fränkischen Stämmen zerstört worden sein, es gibt nur noch die Fundamente und Reste der alten Umfassungsmauern. Vorbei an einer Gedenktafel für einen amerikanischen Soldaten, der am 20.09.1944 mit seinem Flugzeug beim Bombenangriff auf Gerolstein  abgestürzt ist, kam ich dann zur „Kasselburg “. Die Burg mit 34 Meter hohem Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seit 1970 beheimatet das Gelände einen Adler- und Wolfspark. Zum Glück hatte der Park geöffnet, ich konnte Vögel und Wölfe treffen und bekam endlich Tee und Apfelkuchen. Nach dem Abstieg bin ich von Pelm aus auf einer stillgelegten Bahntrasse zurück nach Rockeskyll gewandert. Insgesamt war ich sechs Stunden unterwegs. Entlang der Wege sah ich Laub- und Nadelbäume, Wacholderbüsche, Ginster und viele Blumen, ab und zu ein Reh oder einen Hase-mehr Reh, als Hase.

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